Die Spielgruppe ist wie eine Zauberkiste: man weiss zu Beginn des Schuljahres nicht so genau, was sie beinhaltet, tausend Dinge können daraus entstehen, welche mich zum Staunen, zum Lachen, zum Mitfiebern oder Nachdenken bringen. In loser Folge lade ich Euch zu verschiedenen Vorstellungen ein.

Der Zauberstab liegt nicht in meiner Hand. Die Kinder sind es, die mit ihrer Art die Welt zu sehen, die Dinge zu erleben und die Spielgruppenleiterin mitwirken zu lassen, aus der Spielgruppe ein Erlebnis machen.

Hereinspaziert...

Freitag, 17. Mai 2013

das Publikum am Elternabend


Zum Thema Elternabend könnte man ganze Bücher mit Unterhaltungswert verfassen.

Die Nervosität, die ich vor dem Elternabend meiner eigenen Spielgruppe verspüre hat damit zu tun, dass ich die Eindrücke und Gedanken aus der Sicht des Elternteils, der im zu niedrigen Schülerstuhl sitzt, kenne. Ich kann mir vorstellen, was im Kopf der Mütter und Väter vorgehen kann und habe gerade deswegen Respekt vor deren Meinungen. Als vierfache Mutter, die mittlerweile eine ganze Reihe von Elternabenden aller Stufen erlebt hat, empfinde ich Elternabende je nach Lehrer ein nötiges Übel, teilweise informativ, manchmal unterhaltsam, vielleicht spannend.

Bleibt, dass man sich die individuell wichtigen Informationen wie Rosinen aus dem Angebot herauspicken soll und auch ab und zu Scheuklappen anziehen darf. Man darf nicht aus den Augen verlieren, dass man als Eltern der beste Spezialist beim eigenen Kind ist. Wohl soll gemeinsam mit den Betreuungspersonen an einem Strick gezogen werden, aber man darf sich immer auch auf sein Bauchgefühl verlassen. Mein Bauch spürt, wann sich mein Kind wohl fühlt und somit die Umstände für sein zufriedenes Entfalten stimmen.

Es soll auch erwähnt werden, dass ich schon Elternabende erlebt habe, an denen schon von vornherein angenommen wird, man sei als Elternteil total inkompetent und man müsse mich, noch bevor man sich gegenseitig besser kennen gelernt hat, mit dem Mai-Mai-Finger belehren  und mir meine Pflichten aufzeigen. Eine für mich sehr unschöne und negative Art, die Beziehung mit dem Ziel des Wohlergehens meines Kindes anzufangen.


Mit einem Augenzwinkern gebe ich gerne Einblick in eine unvollständige Liste von Herausforderungen, die im Publikum lauern könnten. An jedem Elternabend, von der Spielgruppe weg bis zur Oberstufe, findet man im Publikum unfehlbar den Elternteil,

a) der zu viel redet 
b) völlig Belangloses fragt 
c) nur über das eigene, natürlich überdurchschnittlich begabte Kind spricht und sich nach Spezialförderung erkundigt 
d) der sich trotz peinlich berührtem Räuspern der anderen im Saal nicht aus der Ruhe bringen lässt und ungestört weiter zum Haareraufen über Deplatziertes referiert
e) übereifrig alles notiert (ja, sogar mit Laptop am Anlass erscheint und in Echtzeit alles tippt)
f) schläft und den Anlass für das zu dieser Tageszeit übliche Dösen auf dem Sofa nutzt
g) zwar flüsternd, aber in einer unüberhörbar und störenden Lautstärke tratscht und den Elternabend mit der Kaffeepause verwechselt
h) den Referenten für einen Affen hält und sich über ihn lustig macht

Alles schon erlebt. Was blüht mir am kommenden Elternabend?



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